
Jung, ehrgeizig und auf dem Eis – Erfahrungen und Tipps für junge Eishockeyspieler
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Jung sein als Eishockeyspieler – persönliche Erfahrungen und Tipps
Wie ist es wirklich, als junger Spieler zwischen Schule, Training und Wettkämpfen zu jonglieren? Wir teilen persönliche Einblicke, Herausforderungen und wertvolle Tipps für ambitionierte Spieler.
Erfahrungen als junger Spieler
„Ich erinnere mich, dass ich zwischen 16 und 20 Jahren fast täglich auf dem Eis trainiert habe. Der Dienstag war der einzige freie Tag. Manchmal trainierte ich sogar zweimal täglich: morgens von 6:45 bis 7:30, dann schnell unter die Dusche und ab zur Schule. Mitte des Jahres warnte mich mein Klassenlehrer: ‚Du musst dich entscheiden – entweder Sport oder Schule. Beides geht nicht.‘ Ich merkte, dass ich von der Schule keine Unterstützung erwarten konnte. Doch tief im Inneren entschied ich mich, auf keines von beiden zu verzichten – auch wenn es Opfer bedeutete und jeden Tag ein Drahtseilakt war.
In der damaligen U20-Kategorie war klar, dass das Ziel war, Talente zu entdecken, die den Sprung in den Profi-Bereich schaffen könnten – ein Traum für uns. Geld dafür zu bekommen, was man auch gratis tun würde. Unter uns Mitspielern fühlten wir kaum Druck, hatten Spass und genossen unsere Jugend. Ganz anders war es, wenn wir mit dem NLA-Team trainieren durften – da spürte man den Druck, sich zu beweisen.
Für die meisten von uns war es ein Privileg zu sagen: ‚Ich habe es soweit geschafft.‘ Bei den Trainings war sogar Publikum anwesend – aufregend und einschüchternd zugleich. Praktisch war es jedoch nicht einfach: Anfang der 2000er Jahre war es üblich, dass junge Spieler im NLA-Kabinen nicht von allen Profis freundlich aufgenommen wurden. Wir waren die jungen Spieler, die die Trainingslinien auffüllten – nicht mehr. Einige halfen und gaben Tipps, andere waren genervt von unserer Präsenz. Wir waren nervös, nur um zu sehen, welches Trikot wir tragen mussten.
Ein Tag im Regen: Der Teppich in der Kabine war neu verlegt und wir wussten nicht, dass man nicht mit Schuhen darauf gehen durfte – Katastrophe. Selbst die wenigen Profi-Freunde distanzierten sich. Mit der Zeit gewöhnte man sich an unsere gelegentliche Anwesenheit – wir waren nötig, damit das Training reibungslos verlief. Wir zogen uns schnell in unserer U20-Kabine um, um rechtzeitig beim Pre-Training-Briefing zu sein.
Der Trainer erklärte die Übungen auf Englisch – viel zu schnell. Wir verstanden kaum etwas und stellten uns in die Ecken, um die Bewegungen von den anderen zu beobachten. An guten Tagen klappte alles, manchmal selbst die Profis nicht – dann galt die Regel: ‚Jüngster zuerst.‘
Diese Erfahrungen haben mir viel beigebracht. In solchen Momenten ging es nicht mehr darum, sich zu beweisen, sondern darauf zu hoffen, dass ein anderer Spieler einen Fehler machte. Mental stärkere Spieler liessen sich nicht einschüchtern und setzten sich durch – sie waren bereit für den nächsten Schritt.
Rückblickend: Es war nicht alles schlecht. Körperlich und mental wurden wir auf die nächste Stufe gebracht. Egal, ob man Profi wird oder nicht, diese Erfahrungen prägen und sind es wert.
Wichtige Lektionen für junge Spieler
- Fokus auf den Körper: Achte auf Ernährung, Regeneration und ergänze Training durch Stretching und Yoga.
- Kein zu grosser Druck: Lass dich nicht von anderen unter Druck setzen. Hockey ist trotz Profiebene immer noch ein Spiel. Kinder spielen, um Spass zu haben – die Liga ist sekundär.
- Stärken & Schwächen kennen: Kenne deine Limits, arbeite an Verbesserungen, aber erkenne auch, worin du stark bist. So kannst du in deiner Disziplin die Beste/r werden.
- Keine Angst vor Misserfolg: Langfristig zählt, dass du es versucht hast. Bedauern bringt nichts – weder im Sport noch im Leben.
Tipps für ambitionierte Spieler
- Trainiere regelmässig, aber achte auf ausreichend Erholung.
- Experimentiere mit unterschiedlichen Ausrüstungen – zum Beispiel Custom Sticks von ABSHockey, um genau die Balance zwischen Gewicht, Flex und Kelle zu finden.
- Lerne von älteren Spielern, aber sei auch selbstbewusst.
- Notiere deine Fortschritte – kleine Erfolge motivieren enorm.
- Geniesse den Sport – Leidenschaft ist der wichtigste Antrieb.
Fazit
Diese Erfahrungen als junger Spieler prägen nicht nur sportlich, sondern auch persönlich. Wer mit Leidenschaft, Disziplin und klugen Entscheidungen trainiert, legt den Grundstein für Erfolg – auf dem Eis oder im späteren Berufsleben. Egal, ob Profi oder Amateur, der Spass am Hockey sollte immer im Vordergrund stehen.